Das Glücksdetektiv-Manifest: Eine Dosis Ich-Stärkung

selbstverwirklichung

Schon lange kein Geheimtipp mehr und mittlerweile auf eine jüngere Zielgruppe fokussiert, aber dennoch charmant und empfehlenswert – Katharina Tempels Projekt: Glücksdetektiv.

Gerade in der Anfangszeit ihres Kanals konnte ich dort gute Anregungen erhalten und teils auch weitergeben. Mittlerweile hat Katharina ihre Doktorarbeit geschrieben und wird auch in manchen Schulen als Referenz-Material zum Thema Achtsamkeit, Glück und Gesundheit verwendet.

Kürzlich hat die umtriebige Solopreneurin abermals ihr „Manifest“ auf Twitter hochgeladen. Im Fachjargon würde man es schlicht Infografik nennen, aber ich finde die Zusammenstellung dieser eigentlich einfachen, aber dennoch wichtigen Grundaussagen so zutreffend, dass ich es an dieser Stelle gerne mit einem Dank an die Erstellerin weitergeben möchte:

Staunen ist nicht regressiv: Kommentar zum Zeit-Artikel „Wo ist das Kind, das ich war?“

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Wolfram Eilenberger, Chefredakteur des Philosophie-Magazins, hat sich in einem aktuellen Artikel Gedanken über die nostalgische Verklärung des Kindes gemacht. Während einige Aspekte interessant und aus meiner Sicht zutreffend waren, habe ich mich ein wenig daran gestoßen, dass die Bewahrung des inneren Erlebnisreichtums im Grundtenor seiner Aussage als regressives Verhalten interpretiert wird.

Gerade als Philosoph sollte man Neugier ebenso zulassen können, wie analytisches Denken. Sicherlich fliegt uns das Staunen als Erwachsener nicht mehr so zu, wie es als Kind einmal der Fall waren. Nicht umsonst ist Achtsamkeit ein so populäres Thema geworden. Noch viel bedeutsamer für unser Zusammenleben ist jedoch die sozial forcierte Rationalisierung und die gesellschaftliche Abwertung jeglicher kindlicher Eigenschaften bei Erwachsenenen. Gerade in Deutschland wird ein rationales, effizientes Verhalten als Norm betrachtet. Verstärkt durch die schnellere Taktung der Arbeitswelt entsteht so eine breitflächige Unterdrückung von Eigenschaften, die kindlichem Verhalten zugeschrieben werden. Dabei wird oft vergessen, dass sich manche Menschen bspw. bewusst dazu entschieden haben Naivität zuzulassen. Wie kann ein selbst gesteuertes Verhalten regressiv sein? Als Künstler brauche ich ein offenes Herz und einen ungetrübten Blick fürs Detail. Es zeugt m.E. von Reife sich diese Eigenschaften für das größere Ganze zu bewahren und Verletzlichkeit bewusst in Kauf zu nehmen.

Eilenberger würdigt die Aufrechterhaltung von Neugier und Offenheit als Grundvoraussetzung für ein erfülltes Leben durchaus:

„Ein Gutteil der religiösen Weisheitslehren wie auch des vormodernen Philosophierens zielt deshalb darauf, diese urkindliche Freude am schlichten Sein im Geiste des Erwachsenen wachzuhalten.“

Allerdings unterstellt er unserer Generation ebenso ein „regressives Bedürfnis nach Urgeborgenheit und Verzauberung“. Es ist richtig, dass die Leitwerte unserer Gesellschaft Urbedürfnisse und Teilaspekte menschlicher Enfaltung unterdrücken und sich diese vermehrt in der Ratgeber-Literatur und allerlei Kompensationsabsurditäten wiederfinden. Es ist lediglich der Subtext, der mich dabei stört. Es schwingt ein Vorwurf des pathologischen mit, wenn er der Verklärung zynisch entgegnet, das Kindsein sei vielmehr geprägt von „der machtlosen Geworfenheit und angstbelegten Orientierungsarmut“. Wenn er den kleinen Menschen auf Unvermögen reduziert („Wesentliches nicht verstehen. Wesentliches nicht vermögen“). In diesen Momenten offenbart der Autor die Haltung, dass kindlich belegte Eigenschaften überwunden werden sollten. Doch zu welchem Zweck? Pathologisch relevant wird regressives Verhalten, Fühlen und Denken doch vor allem dann, wenn es wegen o.g. (vor allem der Produktivität zuträglichen) Leitbilder nicht auf natürliche und selbstverständliche Art und Weise seinen Platz in der Gesamtentwicklung eines erwachsenen Menschen findet.

Spoken Word: Augenwischerei


„Tausend Mal bei Tinder gewischt. Alle nach links. Tausende Male erinnere ich mich, was du für mich bist.“

November 2017

P.S.: Schönen Gruß an mein erstes und sehr angenehmes Tinder-Date S. an dieser Stelle, die mich just an dem Tag matchte, als ich diesen Beitrag veröffentlichte 😉

Getting shit done: Why English is so engaging

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It’s amazing how the use of different languages can change your mindset. Most German people don’t even like anglicisms, but I love how simple and engaging the English language is.

As a non-native speaker I don’t have the vocabulary to overthink things, so switching to a foreign language is a great way getting your head straight.

Another advantage is the lack of association I have with certain terms. I’m sure we all have those trigger-words in our own language, which bring up some underlying memories. Maybe things your father always said or local platitudes. When I switch to English-mode, all of this stuff disappears. It makes me more neutral, more rational.

Of course there’s a downside to it: Expressing emotions is harder and you’re more likely playing a role. When I was younger I loved catchphrases or certain words because they sounded cool. Recently I went back to write and speak German poetry. I would never be able to get that deep to the core of what I want to express, if I wouldn’t do it in my mother tongue. It’s an extremly satisfying experience to play with all those layers and ambiguities, while staying real and not pretending or hiding anything.

That said, I’ll probably stick to English as a songwriter for various reasons, while trying to be more aware of the risk of being unauthentic. But for now I’m going back to getting my shit done, no matter how I feel. Keeping my goals in mind. Thinking long-term and don’t procrastinate!